„Quäl dich, du Sau!“ Dieser eine Satz, mit dem er im Juli 1997 seinen Kapitän Jan Ullrich zum Tour-de-France-Sieg trieb, hat Udo Bölts bekannt gemacht. Unbändiges Kämpferherz, starker Charakter – das waren und sind die Markenzeichen des bodenständigen Pfälzers. Zwölf Mal bestritt er die Tour de France, zwölf Mal erreichte er Paris. Von den Höhe-, Tief- und Wendepunkten seiner Karriere als Radsportler erzählt er nun in einer höchst abwechslungsreichen Autobiografie.
Mit eben jener Glaubwürdigkeit, für die ihn die Fahrerkollegen und das Publikum so schätzen, weiht Udo Bölts seine Fans und Leser ein in den Alltag, in das Fühlen und Denken eines modernen Radprofis. Seine hautnahen, ungefilterten Berichte vermitteln die Bereitschaft und Lust, immer wieder die eigenen Grenzen zu suchen. Kurzum: „Quäl dich, du Sau“, das ist auch in Buchform die pure Motivationshilfe. Wer diese Autobiografie gelesen hat, weiss genau, wie er mit Freude und Leidenschaft das Beste aus sich herausholt. Im Sport. Bei der Arbeit. In jeder Lebenssituation.
Mitreissend, augenzwinkernd, ohne falsche Bescheidenheit – so schildert Udo Bölts, wie er sich immer wieder gegen elementare Widerstände durchsetzen musste. Im Alter von zwölf Jahren, als er mit dem Radsport eigentlich nur begann, um abzuspecken. Erst recht in Zeiten der schwierigen Dreifachbelastung aus Werkzeugmacherlehre, Vereinsrennen und Nationalmannschaft. Oder nach dem Rückschlag des in letzter Minute geplatzten Traums von der Olympia-Teilnahme in Seoul 1988.
In „Quäl dich, du Sau“ erzählt Udo Bölts seinen Werdegang vom viel versprechenden Neoprofi in einem Team, dessen Zukunft ständig auf der Kippe stand, zum gefeierten Edelhelfer zweier Tour-de-France-Sieger. Als kritischer Insider charakterisiert er seine Kapitäne. Die besessenen Perfektionisten Riis und Zabel. Das von der Superstarrolle überforderte Jahrhunderttalent Jan Ullrich. Und er lässt seine Leser hinter die Kulissen von Radrennen blicken, die heute Legendenstatus haben: Warum war in der Nacht vor einem schweren Tag in den Pyrenäen aus dem Zimmer von Bjarne Riis ein merkwürdiges Brummen zu hören? Wie war es wirklich damals in den Vogesen, als das berühmte „Quäl dich, du Sau“ fiel? Warum nimmt jemand nur ein paar Wochen nach überstandener Tour de France die Strapazen eines Hawaii-Ironman auf sich?